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Ein Stipendiummonat in Baden-Württemberg 2015
Dienstag, den 01. September 2015 um 10:53 Uhr
Dóra Dömötör-Nagy hat als Anerkennung ihrer Leistung und dank einer erfolgreichen Bewerbung durch ein Stipendium einen Monat in Baden-Württemberg verbringen können. Sie erzählt über ihre Erlebnisse in einem ausführlichen und interessanten Bericht...
 
Im Rahmen eines Stipendiums von der „Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg“ habe ich 4 fantastische Wochen in Deutschland verbracht.
Es ist aber schwer, meine Gefühle in Worte zu fassen. Was fühle ich jetzt eigentlich? Auf jeden Fall Freude - Ich freue mich über diese schöne Zeit. Stolz -  Ich bin stolz auf mich, dass ich in neuen, fremden Situationen bestehen konnte. Dankbarkeit dafür, dass ich als eine 16-jährige Ungarin die Möglichkeit bekommen habe, Deutschland kennen zu lernen. Entspanntheit - Ja, mein Hauptziel in Deutschland war möglichst viel zu lernen aber es blieb Zeit auch für das Vergnügen und fürs Abschalten. Zufriedenheit - Als ich vor 6 Monaten davon geträumt habe, was ich mir von diesem Sprachaufenthalt verhoffe, habe ich damit gar nicht gerechnet, dass all diese Träume in Erfüllung gehen. Aber um auch ein negatives Gefühl zu nennen: Ich vermisse alles, was in Deutschland war.
In Ungarn hatte ich mein gewohntes Leben aber in Deutschland hat auf mich die totale Unbekanntheit gewartet. Ich habe alle meine alten Gewohnheiten geändert und „ein neues Leben angefangen”. Doch einige Tage waren genug, mich 900 km weit von meinem Elternhaus zu Hause zu fühlen. Plötzlich war nichts mehr so fremd, ich habe mich an die Neuheiten gewöhnt.
Ich bin jeden Tag früh aufgestanden, um im Juli mit dem Bus in ein deutsches Gymnasium zu fahren (in Ungarn wohne ich im Schülerwohnheim der Schule, also ich muss jeden Morgen 2 Minuten spazieren). Am Anfang war ich in meiner neuen Klasse in Verlegenheit, aber nach einer Weile konnte ich Freundschaften schließen und die Pausen sind in guter Stimmung vergangen. Nach der Schule bin ich „nach Hause” gefahren und habe meinen Gasteltern beim Mittagessen über meinen Tag berichtet. In Ungarn hätte ich nach dem Essen meine Hausaufgaben geschrieben, aber in Deutschland wurde viel weniger aufgegeben, also jeden Nachmittag konnte ich etwas unternehmen. Am Anfang habe ich in unserem Dorf „Expeditionen durchgeführt”, später habe ich mit dem Bus das ganze Land Baden-Württemberg entdeckt. Außerdem habe ich beim „Freien Radio Stuttgart“ eine Stunde lang eine Sendung live moderiert, hinter die Kulissen von der weltberühmten Stuttgarter Oper geschaut, eine deutschsprachige Präsentation vor meiner neuen Klasse und meiner Deutschlehrerin gehalten und schwäbische Spezialitäten probiert. Die Wochenenden hat die ganze Gastfamilie zusammen verbracht und viel Spaß gehabt.
An die guten Sachen kann man sich rasch gewöhnen, so war es auch in meinem Fall. Vier Wochen gehen aber schnell vorbei und der Abschied tut weh.
Doch in meinem Koffer habe ich nicht nur meine Kleidungsstücke und kitschige Mitbringsel nach Ungarn mitgebracht, sondern meine schönen Erinnerungen, alles was ich in Deutschland gelernt habe, alle meine Erfahrungen. Diese Sachen können mir nie genommen werden, sie bleiben für immer in meinem Herzen .
Vielen Dank an die Organisatoren, an die Kulturstifung, an meine Gastfamilie und an das DNG, die mir dieses Abenteuer ermöglicht haben.

Dóra Dömötör-Nagy